HANSAINVEST Real Assets – das bedeutet nachhaltige Investitionen im Immobilien- und Infrastruktursektor. Die rund 90 Mitarbeiter betreuen Vermögenswerte von circa 5,2 Mrd. Euro. Im Immobilienbereich managen die international aufgestellten Experten Büro-, Einzelhandels-, Hotel-, Logistik- sowie Wohnimmobilien in 18 Ländern. Wir sprachen mit Martina Averbeck, Geschäftsführerin von HANSAINVEST Real Assets, über ihre Projekte mit Argentus, warum nachhaltige Immobilienwirtschaft immer ganzheitlich betrachtet werden sollte und wie sie es mit der Entwicklung branchenweiter ESG-Standards hält. Martina Averbeck Geschäftsführerin, HANSAINVEST Real AssetsFrau Averbeck, was schätzen Sie an der Zusammenarbeit mit Argentus?Da fällt mir besonders die Kommunikation auf Augenhöhe ein. Man merkt einfach, dass die Berater von Argentus selbst aus der Immobilienbranche kommen. Man merkt die Hands-on-Mentalität und dass von Argentus immer wieder neue Impulse zur Weiterentwicklung kommen. Welche gemeinsamen Projekte verfolgen Sie derzeit?Uns geht es vor allem darum, den Immobilienbetrieb wirtschaftlich und ökologisch nachhaltiger aufzustellen. Das ist ein sehr ganzheitlicher Prozess mit vielen Schritten, ich will daher nur einige nennen: In einem ersten Schritt beispielsweise haben wir die Energieverträge für Strom und Gas vereinheitlicht und optimiert. Das Charmante daran war, dass der Aufwand für uns dabei sehr klein war, weil Argentus im Vorfeld die Verträge mit den größten Einsparpotenzialen identifizieren konnte. Im zweiten Schritt haben wir die Belieferung der Energie auf Ökostrom umgestellt. Auch mit Blick auf die Digitalisierung haben wir einiges erreicht. Derzeit bauen wir mit Argentus unser Datenmanagement komplett neu auf. In diesem Zusammenhang stellen wir unsere alten Energiezähler auf Smart Metering um.Und was haben Sie als Nächstes vor?Eine wichtige Frage, schließlich wollen wir uns nicht auf den Erfolgen ausruhen. Im nächsten Schritt wird es darum gehen, dass wir das in Deutschland Erreichte in den internationalen Märkten umsetzen, um auch für unsere Mieter in anderen Ländern Kosten einzusparen. Wir denken aber auch an unsere Stakeholder, für die das Thema Nachhaltigkeit immer wichtiger wird. Unser Ziel ist daher die Einführung einer hauseigenen ESG-Datenbank, auf der wir aufsetzen können, um unseren Anlegern das bestmögliche ESG-Reporting liefern zu können.Sie sprachen gerade über die Vorteile für Mieter und Anleger. Wie genau sieht das in der Praxis aus, können Sie Beispiele geben?Für unsere Mieter sehen wir sehr konkrete Kostenvorteile, die sich ganz klar in einer höheren Mieterzufriedenheit niederschlagen. Allein durch die Neuverhandlung laufender Energieverträge, die Argentus für uns übernommen hat, haben wir eine Einsparung in Höhe von 300.000 Euro erzielt. Der Aufbau digitaler Strukturen hat zudem zur Folge, dass die Verbrauchsdaten der Mieter immer transparenter einsehbar werden. Das wiederum nutzen wir dazu, um Prozesse und Strukturen in den Liegenschaften nachhaltiger zu organisieren. Hierzu muss man wissen, dass wir bei HANSAINVEST Real Assets einen eigenen Arbeitskreis für Nachhaltigkeit besitzen, der fortlaufend ESG-Maßnahmen für unsere Liegenschaften entwirft, koordiniert und überwacht. Für uns ist das ein wichtiger Teil unseres aktiven Asset-Management-Ansatzes, von dem am Ende die Mieter und Anleger zugleich profitieren.Sie sprechen das Thema ESG-Standards an. Wie halten Sie es mit der branchenweiten Bedeutung von ESG-Standards und deren Akzeptanz?Es hat sich der ESG-Circle of Real Estate etabliert, in dem wir und andere Branchenakteure unter Mitwirkung von Bell Management Consultants, dem BVI und dem ZIA an Standards arbeiten. Unser Ziel ist ganz klar die Einführung gemeinsamer ESG-Branchenstandards, damit nicht jeder Stakeholder, ob Investor oder Asset Manager, mit unterschiedlichen Standards arbeitet. Daher ist es wichtig, dass wir das Know-how der Branche in einem Gremium bündeln. Argentus ist einer der ESG-Solution Partners, die den ESG-Circle of Real Estate bei der Umsetzung dieser Standards unterstützen.
Case Study HANSAINVEST Real Assets: Fernwärmeversorgung spart 300.000 Euro einArgentus wurde von HANSAINVEST Real Assets damit beauftragt, für insgesamt 34 Objekte eine Analyse und Optimierung der Fernwärmeversorgung durchzuführen. Ziel der Maßnahme waren die Prüfung der vorhandenen Verträge auf mögliche Einsparpotenziale und eine Optimierung der Fernwärmelieferkonditionen mittels Neuverhandlungen. Zur Ermittlung der Einsparpotenziale wurde ein von Argentus entwickelter Optimierungsprozess für bestehende Fernwärmelieferverträge angewandt. Dieser setzt sich aus drei Phasen zusammen: Benchmarking, DIN-genormte Wärmelastberechnung sowie Neuverhandlung der Fernwärmeversorgung mit den Bestandslieferanten.In der ersten Phase erfasste Argentus auf Basis der jüngsten Fernwärmeabrechnung die notwendigen Daten und führte ein regionales Benchmarking durch. Auf dieser Grundlage wurden die Einsparpotenziale ermittelt und es wurde für jedes Objekt eine Potenzialanalyse einschließlich Handlungsempfehlungen abgegeben. Die Analyse erfolgte mithilfe der Argentus-eigenen regionalen Benchmarking-Datenbank und einer Bewertung der Fernwärmepreisformel. Als Ergebnis der ersten Phase wurden 16 Liegenschaften mit einem Einsparpotenzial identifiziert.In Phase zwei erfolgte anhand einer DIN-genormten Heizlastberechnung je Liegenschaft die Ermittlung der theoretisch erforderlichen Fernwärmeanschlussleistung. Hierzu wurden die Abrechnungsdaten der vergangenen drei Abrechnungsperioden herangezogen. Als Ergebnis dieser Phase wurden dem Kunden detaillierte Leistungskennwerte für die mit Fernwärme versorgten Objekte vorgelegt, welche die Basis für die anschließenden Verhandlungen mit den Fernwärmelieferanten bildeten. Von den 16 analysierten Liegenschaften konnte bei 13 Liegenschaften auch ein technisches Einsparpotenzial ermittelt werden.In der dritten Projektphase führte Argentus direkte Verhandlungen mit den jeweiligen regionalen Fernwärmelieferanten und bereitete die Ergebnisse entscheidungsreif für HANSAINVEST Real Assets auf. Hierdurch konnte für 11 der 13 Liegenschaften eine direkte Reduzierung der bestehenden Fernwärmelieferkonditionen erzielt werden, die zu einer Einsparung von rund 50.000 Euro pro Jahr und 300.000 Euro über die Vertragslaufzeit führte. Bei den verbleibenden zwei Liegenschaften wird die Einsparung in Abstimmung mit den Fernwärmelieferanten derzeit durch eine zusätzliche Messung verifiziert.