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Energieeinkauf in Tranchen: Sicher statt verzockt

05.12.2019
Wenn Vermieter die Energie für die jeweiligen Gebäude einkaufen, dann verwenden sie dafür fremdes (Mieter-)Geld. Die Ziele dabei sind einerseits möglichst günstige Preise, andererseits aber auch ein minimiertes Risiko. Denn rechtlich gilt nun einmal das Wirtschaftlichkeitsgebot; der Vermieter ist den Mietern Rechenschaft schuldig. Zuletzt setzten Eigentümer beziehungsweise ihre Property-Manager in der Regel auf Festpreise: Die Energiepreise werden mit den Lieferanten als Termingeschäft über langfristige Zeiträume fixiert – die Tarife werden für große Energiemengen teilweise über vier oder fünf Jahre festgeschrieben. Günstige Preise werden so dauerhaft konserviert. So scheint es zumindest. Sollten die Preise nämlich über die langen Zeiträume gesunken sein, wird der Vermieter oder sein Property-Manager mit Vorwürfen konfrontiert: Er habe sich, salopp gesagt, verzockt. Und dies zum Schaden der Mieter. Ob dies der Fall ist, kann man erst im Nachhinein beurteilen. Die gebotene Wirtschaftlichkeit wird insofern immer rückblickend beurteilt. Hierbei ist der Vermieter angreifbar. Sicherlich: In Phasen mit historischen Tiefstpreisen wie zuletzt 2016 gilt es durchaus, solche Preise langfristig zu sichern. Mittlerweile sind die Preise an den Börsen aber stark gestiegen, insbesondere für Strom, wobei auch die Volatilität spürbar zugenommen hat. Und die Schwankungen könnten noch größer werden – in beide Richtungen. Fakt ist: Die zahlreichen geopolitischen und wirtschaftlichen Fragezeichen rund um den Globus erschweren es derzeit enorm, die weitere Preisentwicklung abzuschätzen. Dies wiederum spricht dafür, sich heutzutage nicht mehr auf langfristige Festpreismodelle zu verlassen. Sinnvoll ist es vielmehr, in Tranchen einzukaufen. Der Eigentümer plant – vereinfacht gesagt – einen sukzessiven Energieeinkauf, beispielsweise über zwölf Schritte im Jahr. Dabei nimmt er bewusst die Preisschwankung in Kauf und zahlt bei jedem Kaufschritt den jeweils geltenden Preis. Er kauft also parallel zur Marktpreisentwicklung ein. Man hat eine klare Einkaufsstrategie und braucht sich später nicht den Vorwurf gefallen zu lassen, man habe sich verzockt. Im Ergebnis wird ein Eigentümer beziehungsweise sein Property-Manager in etwa den Jahresdurchschnittspreis erreichen. Es gibt sogar Tranchenmodelle, mit denen der Jahresdurchschnitt in aller Regel leicht unterschritten wird. Und dies risikolos. Dabei ist der Aufwand gering: Das einmal definierte Einkaufsmodell wird von den Lieferanten automatisiert umgesetzt.